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Am 29. Juni 2007 wurde der Spielbetrieb der NFL Europa eingestellt. 
NFL Europa Spielbetrieb wird eingestellt

Hier die offizielle Mitteilung wie sie in den Medien publiziert wurde:

NFL International konzentriert sich auf Regular-Season-Games

NFL-EUROPA-SPIELBETRIEB WIRD EINGESTELLT

Die NFL hat entschieden, ab sofort ihre internationalen Strategien und Ressourcen auf die „Regular-Season-Games“ außerhalb der USA zu konzentrieren, um dadurch das größtmögliche Publikum erreichen zu können. Das Resultat dieser Entscheidung ist zusätzlich, dass der NFL-Europa-Spielbetrieb eingestellt wird.

„Wir danken unseren Fans für die tolle Unterstützung der NFL Europa im Laufe der vergangenen Jahren“, kommentiert NFL Commissioner Roger Goodell die Entscheidung der Einstellung des Spielbetriebs der NFL Europa. Er fügt an: „Aber mit der Zustimmung der NFL-Teambesitzer zur Austragung von regulären NFL-Saisonspielen außerhalb der USA, ist die Zeit gekommen, um die NFL-Strategie für den Erfolg auf internationaler Ebene neu aufzustellen. Zusammen mit dem Management der NFL Europa haben wir entschieden, dass die Einstellung des NFL-Europa-Spielbetriebs die beste Geschäftsentscheidung ist. Von nun an werden wir uns auf die regulären NFL-Saisonspiele konzentrieren und die neuen Technologien nutzen, um die NFL weltweit populärer zu machen."

Vergangenen Oktober beschlossen die NFL-Teambesitzer die Austragung von bis zu zwei regulären NFL-Saisonspielen pro Saison außerhalb der Vereinigten Staaten. Am 28. Oktober 2007 startet diese internationale Spielserie im Londoner Wembley Stadion mit der Partie Miami Dolphins gegen die New York Giants.

Zusätzlich sind nach dem Spiel 2007 in England weitere Partien in den folgenden Jahren in Deutschland, Mexiko und Kanada geplant, wobei Deutschland als sehr aussichtsreicher Kandidat anzusehen ist.

„Trotz der großartigen Unterstützung der Fans, Geschäftspartner und der Städte, in denen wir mit der NFL Europa aktiv sind, haben wir entschieden, dass es an der Zeit ist, unsere Strategie zu verändern. Durch die NFL Europa haben wir ein Fundament an Football-Fans in den wichtigen europäischen Märkten erhalten,“ sagt NFL Europa Managing Director Uwe Bergheim. „Am Ende haben wir beschlossen, die Zukunft des American Footballs in Europa auf den internationalen NFL-Saisonspielen und einer erhöhten NFL-Medienpräsenz aufzubauen. Damit wollen wir sicher stellen, dass wir unseren loyalen Fans in Deutschland, Holland und ganz Europa den besten Football präsentieren können.“

„Die NFL Europa hat das Fundament für die Zukunft in Europa gelegt und wir werden darauf aufbauend die nächsten Schritte gehen. Der erste Schritt wird die Ausrichtung eines regulären NFL-Saisonspiels in Deutschland im Jahr 2008 sein. Ich bin zuversichtlich, den Zuschlag sehr bald zu erhalten.“

Die NFL Europa startete 1991 als „World League of American Football“ mit 10 Mannschaften in den USA und Europa. Nach einer zweijährigen Pause (1993/94) wurde die Liga mit sechs Mannschaften 1995 als rein europäische Ableger neu ins Leben gerufen. In diesem Format bestand die NFL Europa nun bis zu ihrer letzten Saison 2007.

Von der Einstellung des NFL-Europa-Spielbetriebs sind in Deutschland und Holland insgesamt 120 Mitarbeiter betroffen, für die ein Sozialplan erstellt wird.


Tillmann Engel

Tilman Engel sagt Danke:

GALAKTISCHE GEDANKEN ZUM ABSCHIED

Liebe Fans, Freunde der Galaxy, Stadt Frankfurt und Hessen,

nach einer aufregenden Saison, einem sensationellen Endspiel und den letzten fünfzehn Jahren Frankfurt Galaxy, ist heute ein ganz besonders trauriger Tag, da wir uns – und ich mich damit ebenfalls – von Ihnen und Euch allen verabschieden müssen. Unser Team, unsere Liga existieren nicht mehr. In den nächsten Wochen werden wir unser Büro abwickeln und uns dann alle neue Herausforderungen suchen müssen.

Somit ist jetzt also nun der Zeitpunkt gekommen, um uns an das zu erinnern, was einmal war und die Galaxy groß gemacht hat:
Dabei denke ich an die vielen Spieler, die für netto 600 Dollar je Spiel ihre Knochen auf dem Altar der Football-Götter opferten, um für das Team, die Fans zu gewinnen - und erst dann für eine winzig kleine Chance, einmal in der NFL zu spielen. Dabei denke ich an Spieler wie Yepi Pauú, Tony Baker, Mario Bailey, Jake Delhomme, Ralf Kleinmann, Matt Sinclair und die über fünfhundert anderen, die seit 1991 stolz das Jersey der Men in Purple getragen haben.

Eine Fan-Kultur wie hier in Frankfurt hat es davor - und wird es wohl auch danach - nicht mehr gegeben – und damit meine ich nicht nur in andere Bundesligen, sondern überall, wo professioneller Sport beheimatet ist. Die Idee zu „Fans are Friends“ – in deutlicher Abgrenzung zu dem sonst üblichen Konfrontationsdenken im Sport - wurde hier geboren und wurde weit über diese Liga hinaus zu einem Maßstab für leidenschaftliche, aber friedliche Großveranstaltungen. Die Galaxy hat neue Maßstäbe in der Veranstaltungskultur und Präsentation gesetzt, die zumindest in Teilen überall im Teamsport Eingang gefunden hat. Vor 1991 wäre es Profi-Sportler nicht im Traum eingefallen, sich bei den Fans für deren Einsatz persönlich zu bedanken. Heute ist dies ein Standard geworden.

Galaxy, das war – das ist DER Name im Football außerhalb von Nordamerika – und der andere ganz große Name im Sport hier im Herzen Deutschlands. Das dürfen die Fans nie vergessen und solange man sich erinnert, lebt die Galaxy weiter.

Wir haben große Siege und tolle Spieltage erlebt, aber auch bittere Niederlagen erlitten. In unserem Stadion und bei Auswärtsfahrten wurden Freundschaften in ganz Europa geschlossen, geliebt, geheiratet und sogar bei Scheidungen über das Recht auf die Dauerkarten gestritten.

Die Galaxy steht für die Hoffnung eines jeden jungen Spielers, einmal unter dem Jubel der Zehntausenden durch den Helm in das kochende Stadion einzulaufen; und auch für alle die jungen Frauen, die seit früher Jugend davon geträumt haben, einmal im Stadion als Galaxy Dancer aufzutreten. Beim Ironman am Sonntag fragten mich mehrere Hostessen, wann denn endlich die Dancer–Tryouts wieder stattfinden, da sie unbedingt Cheerleader der Galaxy werden wollten. Auf die Einstellung des Spielbetriebes haben sie fassungslos und ungläubig reagiert.

Von Anfang an und bis ganz zum Schluss gab es viele Neider und Totsager und viele Argument, warum Football in Deutschland nicht funktionieren könnte und eigentlich auch nicht dürfte – Ihr habt sie alle widerlegt.

Gerade die Spiele in Frankfurt waren aber auch der Ort, um über alle tagespolitischen, politischen und geografischen Differenzen hinaus, die deutsch-amerikanische Verbundenheit zu zelebrieren.
Ein Wort an die Fans, die derzeit Aktionen planen: Wir sind in jeder Beziehung bei Euch, wir verlieren nicht nur unsere Jobs, sondern auch unseren Lebensinhalt. Die Gedanken – was machen wir wann und für welches Spiel, um noch mehr Menschen ins Stadion zu holen. Nur – und das ist leider unumstößlich – es ist vorbei! Die NFL hat sich entschlossen, einen anderen Weg bei der Internationalisierung des Footballs einzuschlagen, und auf diesem Weg ist kein Platz mehr für diese Liga und damit auch für unsere Galaxy.

Auf professionellen Football müssen die Fans in Deutschland dennoch nicht verzichten. Der Fokus für die Zukunftsplanungen liegt jetzt eindeutig darauf, American Footballs in Europa auf den internationalen NFL-Saisonspielen und einer erhöhten NFL-Medienpräsenz aufzubauen. Bereits 2008 könnte ein reguläres NFL-Saisonspiel in Deutschland stattfinden und damit den bestmöglichen Football vor Ort präsentieren.

In jedem Jahr seitdem ich General Manager wurde, habe ich vor der Saison meinen - unseren Spielern - diese Gedanken mit auf den Weg in die Saison gegeben: „Es ist völlig gleich, ob ihr direkt von einem NFL Team kommt und mit einem tollen Vertrag ausgestattet seid oder ob ihr als Free Agents mit nicht einmal 100 Dollar in der Tasche zu uns kommt. Ihr seid jetzt Teil der stolzen Geschichte der Frankfurt Galaxy und das ist das Einzige, was für mich, unsere Fans und für die Stadt Frankfurt zählt. Hier in Frankfurt werden Meisterteams geformt und ihr steht bereits jetzt in der Tradition all derer, die hier in den letzten 15 Jahren gespielt haben. Es wird eine Zeit kommen - egal ob ihr in die Profi-Liga geht, oder Euch schon bald ganz anders orientiert - diese Zeit kann in einem Jahr sein oder erst in einem anderem Leben, in zwanzig Jahren mit euren Enkeln, dass ihr Euch wehmütig und mit Stolz and Eure Zeit hier bei Frankfurt Galaxy erinnert. Und ich verspreche Euch, diese Zeit wird kommen. Gleich was in Eurem Leben noch geschieht, lasst Euch diese Erinnerungen und das Andenken an Eure Zeit bei der Galaxy von niemandem nehmen. Solange auch ihr Euch erinnert, lebt ihr in den Herzen der Fans weiter“

Und das Gleiche gilt auch für Euch! Vergesst nie diese Zeit – Eure Zeit – bei, mit und als Teil der galaktischen „Men in Purple“ – und solange lebt die Frankfurt Galaxy auch weiter.

Nur stellvertretend für viele andere, möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, unserem Head Coach Mike Jones zu danken, der lange Zeit zu Unrecht angefeindet und bekritelt wurde. Mike Jones ist der Coach, der völlig unterschiedliche Teams, mit völlig unterschiedlichen Fähigkeiten in nur vier Jahren drei mal ins Endspiel brachte. Mike Jones ist der erfolgreichste Head Coach in der Geschichte der Galaxy und sein Name wäre in einigen Jahren sicher in der Mitte unserer Wall of Fame erschienen.

Mir bleibt jetzt nur noch, Euch allen für 15 unvergessliche Jahre ein letztes Mal Danke zu sagen

Euer

Tilman Engel