Joshua
Kadison - Solo on Piano 29.09.2006 Karlsruhe /
Konzerthaus
Joshua Kadison gab am
vergangenen Freitag, 29. September, sein letztes Konzert
seiner Deutschlandtournee im Konzerthaus in Karlsruhe.
Mit seinen alten und neuen Balladen sowie seiner
besonderen Art begeisterte er die Zuschauer.
Die Songs “Jessie” und “Picture postcards from L.
A.” aus Joshua Kadisons Album “Painted desert
serenade” stürmten Mitte der Neunziger die
Hitparaden. Seine langen Haare waren sein Markenzeichen.
Er veröffentlichte weitere Alben und schrieb sogar
einen Roman (”17 Ways To Eat A Mango”), an seine
vorherigen Erfolge knüpfte er jedoch nicht an. Es wurde
ruhig um ihn. Im August aber verließ Joshua Kadison
seine Heimat in Venice Beach, Kalifornien, und ging auf
Deutschlandtournee.
Am vergangenen Freitag entführte und verführte Joshua
Kadison in Karlsruhe seine Zuschauer in die Welt der
Balladen.
Auf die Bühne trat dann ein Joshua Kadison ohne
wallendes, langes Haar, aber mit derselben
faszinierenden Stimme von damals. Für ihn gab es keine
Distanz zu seinen Gästen. Mit den Worten “Make
yourself comfortable” lud er möglichst viele Gäste
zu sich auf die Bühne rund um das Piano ein. Im
lockeren Gespräch begrüßte er sie und schuf ein wenig
Ordnung in das harmonische Chaos. Sein ruhiger
Enthusiasmus verwischte die Trennung von Interpret und
Zuschauer und integrierte seine Gäste in die
Vorstellung.
Gleich zu Beginn forderte er zum Mitsingen auf. Falls
ein Nachbar einen Singenden schief anschaue, so solle
man ihm winken. Er würde dann mit dem Nachbarn
sprechen. Oft studierte er zusammen mit seinen Gästen
den Refrain der nächsten Ballade ein. Neben den
bekannten Hits gab es viele seiner neueren Balladen.
Immer wieder erzählte er zu seinen Songs eine
Geschichte, Hintergründe oder seine Beweggründe. So
berichtete Joshua, wie er den “Bubble Man”
persönlich kennen lernte. Joshua hatte in seinem Album
“The Venice Beach Sessions - Part 1 über eben jenen
obdachlosen “Bubble Man” gesungen, der auf dem Santa
Monica Pier Seifenblasen erzeugt. Diese Geschichten und
Joshuas einfühlsame Art bildeten eine magische
Atmosphäre unter den Zuschauern.
Joshua Kadison kam nach Europa als “Musician”,
Balladenschreiber- und -sänger und nicht als “Politician”.
Und doch kam Joshua auch als einer derjenigen
US-Amerikaner, die gegen George Bush gestimmt hatten (”over
half of US-americans who voted against George Bush”).
Deutlich vermittelte er die Botschaft, dass nicht alle
US-Amerikaner für George Bush sind. Joshua Kadison sang
in seiner Ballade “Song of an unkown soldier” über
einen unbekannten toten Soldaten und für den Frieden.
Das Publikum glaubte ihm, als er in dem Song den
Ausspruch Mahatma Gandhis “An eye for an eye will make
the whole world blind” (”Auge um Auge läßt die
Welt erblinden”) zitierte.
Mehrfach wies Joshua
Kadison auf seine Website (www.joshuakadison.com) hin -
und darauf, dass dort einige seiner Alben als MP3
herunterzuladen sind:
The Venice Beach Sessions
- Part 1 (2005)
The Venice Beach Sessions - Part 2
(2006)
Saturday night in Storyville (EP) (1998)
Troubadour in a timequake (1999)
Nach knapp 2 Stunden
ohne Pause endete ein Konzert der besonderen Art. Nein,
Kadison ist definitiv nicht nur der Mann am Piano: Er
ist der Mann, der es schafft, die Welt für einen Abend
lang ein bisschen besser zu machen. Und eine Menge
Menschen waren an diesem Abend für zwei Stunden sehr,
sehr glücklich
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